Themen
Einleitung
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Grußwort
Prof. Dr. Andreas Otto Weber, der Präsident der Gesellschaft für Geschichte des Weines e.V., lädt Sie zum Entdecken des Projekts ein.
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Einleitung
Rheinhessen liegt in Rheinland-Pfalz und ist vom Weinbau geprägt. Was sind die historischen Hintergründe? Dieser Beitrag ist gleichzeitig eine Einführung in das Projekt.
Eine Jahrtausende alte Tradition
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Die Ursprünge in Rheinhessen
Brachten die Römer den Wein nach Rheinhessen? Der Weinbau hat in der Region jedenfalls eine sehr lange Tradition. Wie lange genau, das ist Gegenstand zahlreicher Untersuchungen.
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Mythen des Mittelalters
Viele Legenden ranken sich um den mittelalterlichen Weinbau: Karl der Große, Hildegard von Bingen, Kaiser Friedrich III. und etliche alte Urkunden beschäftigen die Forschung seit langem.
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„Wider den Sauffteuffel“
An der Epochengrenze zur Frühen Neuzeit finden sich besonders viele anklagende Schriften über eine Trunksucht der Deutschen. Waren unsere Vorfahren wirklich dem „Teufel“ verfallen?
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Die Frühe Neuzeit
Wein war zu früheren Zeiten eines der wertvollsten Handelsprodukte. Gekauft und verkauft wurde oft über sogenannte „Märkte“ zu exakt reglementierten Konditionen.
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Die französische Zeit
Napoleon Bonaparte übernimmt die Herrschaft im Gebiet, das später Rheinhessen wurde. Neue Rechte und Pflichten wurden eingeführt und das bisherige Wirtschaftssystem auf den Kopf gestellt.
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Rheinhessen wird hessisch
Das Jahr 1816 ist das Gründungsjahr von „Rheinhessen“. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen nimmt das Land in Besitz. Durch gezielte Weinbaupolitik wird die neue Provinz über ein Jahrhundert in den hessischen Staat integriert und gefördert.
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Die „Goldenen Zwanziger“
Die wirtschaftliche Situation nach dem Friedensvertrag von Versailles war nicht gut. Die sogenannten „Goldenen Zwanziger“ (1920er Jahre) waren für die rheinhessischen Winzerinnen und Winzer turbulente Zeit.
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Nationalsozialismus
Die NSDAP förderte den Weinbau durch staatliche Propaganda und versuchte ihn ideologisch zu vereinnahmen. Der Staat griff gleichzeitig über den sogenannten „Reichsnährstand“ aktiv in das Wirtschaftsgeschehen ein.
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Eine neue Epoche
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Weinberge neu aufgebaut. In der Folgezeit leiteten zahlreiche Innovationen einen strukturellen Wandel der Betriebsstrukturen ein.
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Die Weinkulturlandschaft
Spätestens seit den 1980er Jahren lässt sich eine Veränderung in puncto Vermarktung nachzeichnen. Die Begriffe Weintourismus und Weinkulturlandschaft werden etabliert.
Die Arbeitswelt der Winzer früher und heute
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Arbeit und Beruf
Das Winzerhandwerk wurde über Jahrtausende immer weiter verfeinert - begleitet vom Einzug technischer Neuerungen. Viele historische Berufe des Weinbaugewerbes existieren heute nicht mehr.
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Frauen in der Weinbranche
Gibt oder gab es eine Arbeitsteilung abhängig vom Geschlecht? Schon in mittelalterlichen Quellen ist die Arbeit von Frauen im Weinberg dokumentiert. Historisch erforscht ist das Thema jedoch kaum.
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Schädlinge und Pflanzenschutz
Waldtiere, Vögel, Pilze, Insekten, Bakterien und Viren machen dem Rebstock zu schaffen. Die Winzerinnen und Winzer müssen ihre mühevolle Arbeit seit jeher gegen Schädlinge und Krankheiten verteidigen.
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Geschichte der Rebenerziehung
Vor der Verbreitung von Drahtrahmen und maschinengerechten Weinbergen, existierte eine Vielfalt an Konstruktionen und Methoden um die Rebstöcke in die gewünschte Form zu erziehen.
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Wein und Literatur
Der Wein ist möglicherweise eine der bekanntesten Inspirationsquellen für Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Rheinhessen hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten.
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Historische Impressionen
Diese ausgewählten historischen Fotografien erlauben Einblicke in vergangene Zeiten. Vor allem bei der gemeinschaftlichen Weinlese wurde ab dem 20. Jahrhundert häufig fotografiert.
Wahrnehmung und Qualität
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Weinbereitung im Mittelalter
Kräuter- und Würzweine erfreuten sich in früheren Jahrhunderten größter Beliebtheit. Der uns heute so vertraute Naturwein ist zumindest in dieser Form ein vergleichbar neues Ideal.
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Das Etikett
Das Weinetikett ziert und benennt den Wein. Aber wie entstand diese Art der Warenkennzeichnung überhaupt?
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Lage- und Herkunftsbewusstsein
Der Standort der Reben wirkt sich auf den Geschmack des Weins aus. Das Herkunftsbewusstsein als Garant für Qualität beschäftigt den deutschen Gesetzgeber seit über einem Jahrhundert.
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Qualitätsbewusstsein auf Papier
Mit dem Weinetikett bürgen die darauf benannten Personen und Betriebe für die Qualität ihres Weins. Hierzu wird gerne auch auf gewonnene Preise oder besondere Auszeichnungen hingewiesen.
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Verwissenschaftlichung
Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts wandten sich Pioniere der Landwirtschaft immer stärker wissenschaftlichen Methoden zu und begannen damit, die traditionellen Art zu Arbeiten zu rationalisieren.
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Staatliche Weinbaudomäne
Um die Ausbildung in den Weinbaubetrieben und die Bekämpfung der neu in Europa eingeschleppten Rebkrankheiten zu unterstützen, gründete Großherzog Ernst Ludwig von Hessen im Jahr 1900 eine eigene staatliche Weinbaudomäne in der rheinhessischen Provinz.
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Glykolweinskandal
Lebensmittelskandale rund um Wein, insbesondere der Glykolweinskandal, gaben in den 1980er Jahren Anlass für ein langfristiges Umdenken der Branche und eine Trendwende im Verbraucherverhalten.
Bedeutende Entwicklungen und Prozesse
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Wetter, Klima und der Wein
Die Witterungslage ist im Weinbau bis heute von zentraler Bedeutung. Die Geschichte der Klimamessung oder gar -beeinflussung war daher für Winzerinnen und Winzer schon früh von großem Interesse.
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Klöster und Stifte
Die Ausbreitung des Weinbaus in Deutschland ging maßgeblich mit der Gründung von Klöstern und Stiften einher. Manchmal geriet „Das Weingebaren der Pfaffheit“ aber auch in Kritik.
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Alte Rebsorten
Heute finden sich in rheinhessischen Wingerten vor allem Riesling, Müller-Thurgau und Silvaner - bei den Roten Sorten Dornfelder und Portugieser. Das war nicht immer der Fall.
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Flurbereinigung
Durch Erbschaften wurden die bewirtschafteten Parzellen immer kleiner. Mit einer Neuvermessung und Neuaufteilung der Flächen, einhergehend mit einer Umgestaltung der Landschaft, widmete man sich in vielen Orten diesem Problem.
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Moussierender Wein (Sekt)
Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden im Deutschen Reich in vielen Städten Sektkellereien: Die Stadt Mainz übernahm bei der Entwicklung des Schaumweins eine Vorreiterrolle.
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Die Genossenschaftsidee
Kleinere Winzer schlossen sich zu Genossenschaften zusammen, um gemeinsam beispielsweise in moderne Gerätschaften und Gebäude zu investieren. Das hielt kleinere Betriebe wettbewerbsfähig.
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Kunsthistorische Perspektive
Das gedruckte Flaschenetikett wurde rasch als Leinwand für künstlerisches Schaffen erkannt.
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Ein Exportgut
Rheinhessischer Wein wird in alle Welt exportiert. Eine der bekanntesten Marken ist die „Liebfrauenmilch“.
Exkurse
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Johann Philipp Bronner
Johann Philipp Bronner (1792-1864) war einer der bedeutendsten Weinbaufachmänner seiner Zeit. Er bereiste alle Weinbauorte in Rheinhessen und dokumentierte die Arbeitsweise der Ortsansässigen.
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Ereignisse und Stadtansichten
Weinetiketten können faszinierende Geschichtsquellen sein. Sie sind als Ausdrucksmittel ihrer Zeit nicht nur Verpackungs- oder Werbematerial, sondern auch kulturgeschichtliche Dokumente.
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Lithographie
Mit der Erfindung des chemischen Steindrucks (Lithographie) wurde der Weg bereitet, um Weinetiketten massenhaft vervielfältigen zu können.
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Mönchmotiv
„Mönche müssen es sein. Irgendwelche.“ - Das Motiv des Mönchs findet sich auf zahlreichen Weinetiketten wieder. Dabei ist es ganz egal ob Stiftsherr, Domherr, Klosterdoktor oder gar Reichsabt.
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„Sex Sells“?
Das Thema Erotik findet sich seit Jahrhunderten auf zahlreichen Weinetiketten.
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Neue Ansätze im 21. Jahrhundert
Die modernen Vertriebswege in Supermarkt und Discounter stellen hohe Ansprüche an das Etikett. In den vergangenen zwei Jahrzehnten finden sich immer mehr neue und kreative Ansätze.
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Der Universitätsfonds
Der Universitätsfonds der Mainzer Universität gehört zu den bedeutendsten Großgrundbesitzern in Rheinland-Pfalz. In Rheinhessen gehören ihm zahlreiche Weinberge.
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Wingertshäuschen
Die Weinbergs- oder Wingerthäuschen, manchmal auch wegen etwaiger Ähnlichkeit zu italienischen Vorbildern „Trulli“ genannt, sind prägend für das Bild der rheinhessischen Weinkulturlandschaft. Es handelt sich um Unterstände für Mensch und Werkzeug im Weinberg.
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Lagenamen und Sprache
Was sind eigentlich Weinlagenamen und wo begegnen sie uns? Eine kurze Übersicht mit Beispielen aus Rheinhessen.
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Historische Weinetiketten
Historische Weinetiketten sind eine faszinierende Quelle. In diesem Exkurs wird eine Auswahl aus Rheinhessen als Bildergalerie gezeigt.
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Weinköniginnen
Die rheinhessische Weinkönigin wurde erstmals 1951 gekürt. Die Anforderungen an das Amt und die damit einhergehenden Funktionen unterlagen seitdem einem beachtlichen Bedeutungswandel.
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Umfrage zum Weinbau (1809)
Nach der „Einverleibung“ der linksrheinischen Gebiete in die französische Nation, folgte eine wahre Flut von An- und Umfragen, Erhebungenen und Zählungen, welche die französischen Staatsbürokratie erforderte.